Installation und Ausstellung
Zeughausareal Uster (2023)
Waschhaus Villa Grunholzer Uster (2025)
> Saalblatt
nur noch bei öffentlichen Führungen offen:
Do 25. September: 18 und 19 Uhr
Do 16. Oktober: 18 und 19 Uhr
Di 28. Oktober: 17 und 18 Uhr
Di 18. November: 17 und 18 Uhr
Do 11. Dezember: 19 Uhr, Abschluss
andere Öffnungszeiten auf Anfrage
Wenn es den Ausstellungsraum nicht gibt, muss man ihn sich selbst erschaffen. Wer könnte das nicht besser als ein Künstler, der auch Architekt ist? Kaspar Thalmann (*1968) ist beides. Darüber hinaus ist er auch noch Ustermer. Mit diesen drei Perspektiven betrachtet er seine Umwelt und übersetzt Themen des Alltags, der Raumplanung, Energie, Landschaft und des Konsumverhaltens ins fotografische Bild.
Ein von ihm entworfener und gebauter Einbau versammelt in den achteckigen «Sälen» dieses verkleinerten Museums unter dem Titel «Ansichten 2013 – 2025» Bilder aus den diversen Serien und Einzelwerke. Thalmann setzt Situationen kompositorisch in Szene und ist überzeugt, dass das altehrwürdige Bild trotz Bilderflut und Kurzfilmschwemme seine Strahlkraft behalten wird.
Kaspar Thalmann schafft Werke, die – auch im übertragenen Sinn – den anderen Blick zeigen. Auf der steten Suche nach dem «guten Bild» strebt er in Analogie zur «guten Form» der 1950er Jahre nach sachlich-hintergründigen und dennoch ästhetischen Bildern jenseits des modischen Zeitgeistes.
Die Sonderausstellung «Eine Stadt wächst über sich hinaus» zeigt – wie sich Uster, wie viele andere Agglomerationsstädte auch – in die Höhe entwickelt hat. Dabei wird der räumlichen Massstab der Regelbebauung gesprengt und die Gebäude werden prägende Teile der umliegenden Topografie. Es entstehen ungewohnte Kombinationen mit bekannten Gebäuden und der vertrauten, hügeligen Umgebung.
Im Gegensatz dazu liegen einzelne Flächen brach, Bauprojekte sind blockiert und die Entwicklung des Stadtraums kommt nur langsam voran. Stellvertretend für diese längjährigen Prozesse stehen die längst obsolet gewordenen Verkehrsmarkierungen des ehemaligen Zeughausareals in Uster. Sie sind zu skurrilen Kreaturen mutiert, die dem neuen Kulturzentrum weichen werden. Im Neubau ist zwar kein Fotomuseum oder Kunsthaus geplant, aber immerhin ein 200 Quadratmeter grosser Ausstellungsraum.